Chronik der Sportfreunde Breitenbrunn

Im Mai 1923 trafen sich fußballbegeisterte Breitenbrunner im Gasthaus Lamm und gründeten einen Sportverein der sich "Deutsche Jugendkraft Breitenbrunn" nannte. Er wurde später in "Sportfreunde 1923 Breitenbrunn e.V." umbenannt.
Zu dieser Zeit herrschte in ganz Deutschland Inflation. die Aufnahmegebühr betrug 5000,-- Reichsmark, der Monatsbeitrag 1000,-- Reichsmark. Für einen Fußball, der von einem Schuster genäht wurde mußte man 30.000,-- Reichsmark bezahlen.
Die Vorstandschaft setzte sich damals aus folgenden Personen zusammen:
1.Vorstand: Eduard Fecher
2.Vorstand: Alois Hörnig
Kassier: Alfred Hock
Schriftführer: Eduard Fecher
Beisitzer: Hugo Zwiesler, Kassian Kohlmann, Karl Schick und Alfred Kohlmann.

Die Spieler der ersten Stunde waren: Torwart Alois Hörnig, Feldspieler Emil Löber, Hermann Hörnig, Ludwig Hörnig, Kassian Kohlmann, Hugo Zwiesler, Otto Platz, Alfred Hock, Eduard Fecher, Oskar Platz, August Platz und Heinrich Löber.
Das war also der Start des Vereins. Das Vereinsleben erwies sich als recht schwierig, da kein Sportgelände vorhanden war. Auf der Wiese am Sebastianusbild sowie in den "Schleifwiesen" trug man die Fussballspiele aus.
Doch dann kam der Krieg, der allem ein Ende machte. An den Fronten waren die Sportler im Einsatz und kämpften für ihr Vaterland.
Nach Kriegsende wurde der Verein am 4.Juli 1946 erneut aus der Taufe gehoben. 43 Mitglieder machten sich
an die Arbeit, was leichter gesagt als getan war.
Wieder war das Hauptproblem ein Sportplatz, der ja schließlich Voraussetzung für den Spielbetrieb ist. Unzählige Hürden mussten überwunden werden bis im Jahre 1948 ein Sportplatz gebaut werden konnte. Er lag in der Flurabteilung "Steingrümbele". Damals war es fast unvorstellbar die riesigen Felsbrocken auf dem Gelände wegzuschaffen. Nur durch grössten Idealismus und vollen Einsatz aller damaligen Helfer konnte der Platz schließlich am 31.Juli 1949 eingeweiht werden.
Man erkannte jedoch schnell, dass das Spielfeld flächenmässig sehr klein war und so verwarfen ihn die überörtlichen Sportverantwortlichen schon bald. Ein weiterer Sportplatzbau wurde in Angriff genommen. Er entstand auf den Wiesen am "Kindlesbrunnen". Es folgten Verhandlungen mit der Gemeindeverwaltung, die dem Plan schließlich zustimmte.
Hierbei erhielt Sportplatzbauberater Professor Noet aus München die Oberaufsicht. Heute ist kaum zu ermessen, was damals Grundstücksverhandlungen sowie finanzielle Belange an Schwierigkeiten mit sich brachten. Unumgänglich wurde eine Fahrt nach München um einen Zuschuss vom Bayerischen Fussballverband für das Bauvorhaben zu bekommen. Doch auch diese Schwierigkeiten wurden gemeistert und so erfolgte der Spatenstich am 24.Jan.1960. Vom 1.-3.Juni 1963 konnte der Sportplatz eingeweiht werden und zusammen mit dem 40-jährigen Gründungsfest würdig gefeiert werden.

Einige Jahre vorher diskutierte man in der Vorstandschaft des Vereins den Bau eines Sportheimes und schon im Februar 1960 fand in der Gemeindekanzlei Breitenbrunn eine Besprechung über den Sportheim-Neubau statt. Die Kostenvoranschläge beliefen sich damals auf ca. 60.000,-- DM. Als Eigenleistungen erhoffte man sich 30.000,--DM. Die Gemeindeverwaltung konnte keine finanzielle Zusage machen, erklärte sich aber bereit, das anfallende Holz für den Neubau kostenlos zu stellen. Der Bauplan wurde der damaligen Vorstandschaft vorgelegt und genehmigt. Der Sportheim-Neubau begann. Schnell wurde erkannt, dass die fleißigen Mitglieder und Helfer mit der zu erbringenden Eigenleistung überfordert waren. Man sah sich gezwungen einen Teil der Arbeiten an Unternehmer zu vergeben. Nur so ging der Neubau zügig voran. Durch unermüdlichen Einsatz einiger Idealisten konnte das Sportheim Breitenbrunn schon am 12.und 13.Juni 1965 eingeweiht werden. Eine grossartige Leistung war in der kleinen Spessartgemeinde vollbracht.
Doch damit nicht genug. Ein neues Problem kam auf die Sportfreunde zu. Im Zuge der Zeit merkte man, dass der vorhandene Sportplatz auch keine Ideallösung darstellte. Die Nachteile wurden schnell erkannt. Spielfeldgröße, Platzgefälle sowie Platzbeschaffenheit waren nicht mehr den Gegebenheiten angepasst. Bei regnerischem Wetter versank das Spielfeld förmlich im Morast. Im Verein reifte der Gedanke, den Platz in einen Rasenplatz (entwässert und drainiert) umzuwandeln und daneben eine Trainingshalle zu errichten.
Die Halle konnte gebaut werden, doch eine Platzumwandlung war finanziell zu teuer. Schließlich konnte die Finanzierung doch noch nach enormen Bemühungen gesichert und mit dem Rasenplatzbau begonnen werden.
Eine Drainage wurde unter Anleitung von Herr Bitterlich vom Landratsamt Miltenberg gelegt und eine vorgefertigte Grasnarbe auf dem Spielfeld ausgerollt. Hierbei wurden die meisten Arbeiten von Mitgliedern erbracht, die an die 5.500 freiwillige Stunden geleistet haben. Platz- und Hallenbau waren ein Mammutprogramm für die Mitglieder als auch für die Vorstandschaft. Man denke dabei nur an die finanzielle Seite sowie an die zermürbende Arbeit, die Grundstückskäufe oder Tausch erfolgreich abzuwickeln.
Doch aller Schwierigkeiten zum Trotz schaffte man es. Gemeinschaftsgeist, unermüdlicher Einsatz und Ausdauer einiger Idealisten bewirkten, dass die Sportfreunde am 17.-20.Juli 1981 ihren Höhepunkt in der seitherigen Vereinsgeschichte begehen konnten. Die Einweihung des neuen Sportgeländes wurde gebührend gefeiert. Auf diese Leistung blickt man auch heute noch mit Stolz zurück.

Doch damit waren andere Probleme nicht verdrängt. Der Sportheimbau brachte weitere Schwierigkeiten mit sich. Wie sollte das neue Vereinsheim bewirtschaftet werden? Nur durch Einnahmen aus der Gaststätte konnten die enormen Kosten, die ein Spielbetrieb mit sich bringt, gedeckt werden. Reger und ununterbrochener Wirtschaftsbetrieb war dringend erforderlich. Schließlich wurde die Wirtschaft verpachtet, doch wechselten die Pächter in den darauffolgenden Jahren so häufig, dass man im Jahre 1976 keinen neuen Sportheimpächter mehr finden konnte. Somit wurde die Bewirtung erbeut ein Problem. Die Vorstandschaft teilte sich von nun an die anfallenden Arbeiten im Vereinsheim, was aber auch keine Dauerlösung darstellte. Ab dem Jahr 1980 wurden einige Gruppen unter den Mitgliedern aufgestellt, die den Wirtschaftsbetrieb in wöchentlichem Wechsel gewährleisteten. Das dies funktioniert ist diesen Personen dank ihres Idealismusses zum Verein zu verdanken. Ja der Gedanke geht sogar soweit, dass ohne diesen Einsatz ein Fortbestand des Vereins gefährdet wäre.
Zu einem wichtigen Bestandteil des gesellschaftlichen Vereinslebens wurde der "Tag der Sportfreunde", der jährlich an einem Sonntag im Oktober begangen wird. Er beginnt mit der Kirchenparade und einem Gedenkgottesdienst für die lebenden und verstorbenen Vereinsmitglieder. Ein Frühschoppen im Sportheim schliesst sich an.
Im Jahre 1982 wurde der 170 Mitglieder größte Ortsverein durch eine Damen- und Herrengymnastikgruppe bereichert, die mittlerweile großartigen Zuspruch gefunden hat.

Im Januar 1999 traf es die Sportfreunde sehr hart. Es standen erstmals nicht genügend Spieler für einen geregelten Spielbetrieb zur Verfügung und so wurde mit dem SV Faulbach, dem es ähnlich erging, eine Spielgemeinschaft gegründet.Die Vorsitzenden sind Alfred Platz, Breitenbrunn und Volker Schleßmann, Faulbach. Es wurde ein Spiel- und Trainingsmodus ausgewählt der die Interessen beider Vereine berücksichtigt, das heißt auf dem einen Sportplatz wird gespielt und auf dem anderen trainiert. Nach Rundenende wird gewechselt.
Allen Kritikern zum Trotz gelang der Spielgemeinschaft Faulbach/Breitenbrunn schon in der ersten Spielrunde ihres Bestehens der Meistertitel der A-Klasse Miltenberg aus der man jedoch bereits nach einer Spielzeit wieder absteigen mußte.
Vom 11.-14.Juli 2003 feierte der Verein sein
80-jähriges Gründungsfest mit einem großen Festprogramm und vielen Gästen.

Vorstände seit 1923
1923 - 1946 Eduard Fecher
1946 - 1947 Wendelin Vögtle
1947 Andreas Fäth
1948 - 1949 Hugo Zwiesler
1950 - 1951 Wendelin Vögtle
1951 - 1954 Eduard Fecher
1954 - 1957 Josef Zwiesler
1957 - 1961 Bruno Fecher
1961 - 1962 Eduard Fecher
1962 - 1965 Eugen Grimm
1965 - 1969 Willibald Löber
1969 - 1973 Adolf Gebert
1973 - 1982 Karl Beer
1982 - 1992 Hermann Platz
1992 - 2001 Dietmar Kling
2001 - 2003 Rüdiger Schimitze
2003 - 2009 Thomas Meidel
2009 - 2011 Dietmar Fecher
2011 - heute Robert Hofmann

Sportliche Erfolge 1. Fußballmannschaft
1962/1963 Meister C-Klasse
1971/1972 Meister B-Klasse
1980/1981 Meister C-Klasse
1999/2000 Meister A-Klasse

Sportliche Erfolge Jugendmannschaften
1972/1973 Meister C-Jugend Breitenbrunn
1977/1978 Meister C-Jugend SG Faulbach/Breitenbrunn
1977/1978 Meister D-Jugend SG Faulbach/Breitenbrunn
1978/1979 Meister B-Jugend SG Faulbach/Breitenbrunn
1979 Kreispokalsieger D-Jugend SG Faulbach/Breitenbrunn
1980/1981 Meister C-Jugend SG Faulbach/Breitenbrunn
1982/1983 Vizemeister A-Jugend SG Faulbach/Breitenbrunn
1984/1985 Meister D-Jugend SG Breitenbrunn/Altenbuch
1986/1987 Meister C-Jugend SG Breitenbrunn/Altenbuch
1986/1987 Vizemeister D-Jugend SG Breitenbrunn/Altenbuch
1986/1987 Meister E1-Jugend SG Breitenbrunn/Altenbuch
2000/2001 Gruppensieger E-Jugend Breitenbrunn
2001/2002 Gruppensieger F-Jugend Breitenbrunn


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